BarCamp Köln 2017: Mein erstes Mal

Barcamp Köln und Social Media
BarCamp Köln: Vernetzt Euch! (stock photo@www.pexels.com)

Selbstversuch beim BarCamp Köln: Die Idee des BarCamps fand ich schon immer cool: Ein Ort, an dem sich die unterschiedlichsten Menschen treffen, um sich über verschiedenste Themen auszutauschen. Der vorgegebene Programm-Rahmen: Ein Session-Plan, der erst morgens spontan entwickelt wird. So anarcho-demokratisch, so gut. Doch wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Passt mein Interessensgebiet Schreibberatung und Rhetoriktraining überhaupt zu dem, was auf einem BarCamp präsentiert wird?

 BarCamp Köln: Ankunft in Ossendorf

Am Samstag noch vor dem Frühstück steige ich in Köln-Nippes in die Bahn und im Gewerbegebiet Ossendorf wieder aus. Während ich mich beim Check-in anstelle, wage ich einen ersten schnellen Blick zur allgemeinen Orientierung. Zum Glück kann ich nirgends ein schon mit den Hufen scharrendes männliches Rudel junger, hipper Nerds entdecken, das nur darauf wartet, alle anderen Ankömmlinge zu überrennen. Ganz im Gegenteil. Alle Teilnehmenden, die mir begegnen, sind gelassen, witzig und kümmern sich ausgesprochen hilfsbereit und unkompliziert um Newbies wie mich.

Als ich meinen leeren Pappbecher Frühstücks-Kaffee mit meinem Namen versehen und auf dem als „Kaffeebecher-Parkplatz“ markiertem Stück Tisch abgestellt habe, nutzte ich die Gelegenheit, mich genauer umzusehen: wesentlich mehr Frauen als erwartet und der Altersdurchschnitt deutlich höher als befürchtet. Meine anfänglichen Vorbehalte lösen sich endgültig in Luft auf. Doch es kommt noch besser.

Wen man auf dem BarCamp Köln alles so trifft

Wenig später geht mein Wunsch, mich nicht nur on- sondern auch offline mit Gleichgesinnten zu vernetzen, in Erfüllung. Kaum sitze ich an einem der Tische in der Cafeteria, gesellt sich auch schon eine Frau, mittelalt wie ich, zu mir. Wir sind uns auf Anhieb sympathisch und kommen ins Plaudern. Und in der Tat entdecken wir schnell gemeinsame Interessen, denn meine Gesprächspartnerin erzählt mir, dass sie erst längere Zeit für einen Buchverlag tätig gewesen sei und jetzt schon seit ein paar Jahren als Texterin arbeite. Kurz darauf wird unsere Unterhaltung durch die Vorstellungsrunde („Meine drei Hashtags für heute sind …“) unterbrochen.

Mein Gefühl bestätigt sich: Die Anwesenden sind ein vielseitiger, spannender bunter Haufen. Es gibt Sessions über Meditation, Informatik, Bloggen, Marketing, Persönlichkeitsentwicklung, soziales Engagement, eine Einführung in das stilvolle Whiskytrinken und noch vielerlei anderes mehr (wobei ich nur von dem Programmplan für den ersten Tag des BarCamps spreche). Ich finde auf jeden Fall viele Themen, die mich ansprechen. Also hole ich meinen Becher vom Parkplatz, genehmige mir noch mehr Koffein und begebe mich zu den Konferenzräumen, die charmant nach den Kölner Stadtteilen benannt sind.

Wie das Ganze abläuft

Jedes Seminar ist anders. Zum Beispiel heißt eine der von mir besuchten Sessions: „Wie motiviere ich junge Leute, in meinen Wanderverein einzutreten?“ (Oder so ähnlich, ich kann mich nicht mehr an den genauen Titel erinnern). Die unterschiedlichsten Leute schlagen eine riesige Bandbreite von Strategien vor. Ich empfinde das Brainstorming als visionär, auf viele Ideen wäre ich alleine niemals gekommen. Ein weiteres Seminar, das ich besuche, heißt „Prezi Next“ und ist nach der klassischen BarCamp-Struktur aufgebaut. Zuerst stellt uns eine Teilnehmerin eine halbe Stunde lang die neuen Features der Präsentationssoftware vor, anschließend tauschen wir uns für gut eine Viertelstunde über unsere Erfahrungen aus, für welche Kunden sich welche Präsentationsform eignet.

Alle Jahre wieder

Als ich das BarCamp verlasse, bin ich begeistert. Ich habe tolle Leute kennengelernt und nehme viele inspirierende Ideen mit nach Hause. Außerdem weiß ich bereits jetzt, was ich nächstes Jahr um dieselbe Zeit machen will. Keine Frage, im Sommer 2018 geht es wieder nach Köln-Ossendorf!

Coming up next:

Wussten Sie schon, dass in den USA der November als Monat des Romanschreibens gefeiert wird? Auf los geht’s los: Simultan stürzen sich Autoren und Autorinnen Anfang November auf ihr Romanprojekt und schreiben sich die Finger wund, um bis zum Monatsende eine bestimmte Anzahl von Wörtern zu erreichen. Ansporn oder Albtraum für die Kreativität?

2 Antworten auf „BarCamp Köln 2017: Mein erstes Mal“

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