Tipp für AutorInnen (Ende der Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer schreibt einen Beitrag für die Schreibchallenge #schreibenimjuli22 über das kreative Schreiben, während sie
Schreiben erweitert die Wahrnehmung

Man soll ja immer aufhören,

… wenn es am schönsten ist 🙃. Und hier kommt er: Mein letzter Beitrag zur Schreibchallenge #schreibenimjuli22

Am Day 29 geht es darum, welchen Tipp ich anderen AutorInnen ✍️nach der Schreibchallenge geben würde.

Ich gehe mal davon aus, dass Sie, wenn Sie kreativ oder literarisch schreiben, auch schon Bekanntschaft mit dem „inneren Zensor“ gemacht haben. Ich glaube, wir sind alle ganz schön gut darin, uns selbst Druck zu machen. Das kann dann so weit gehen, dass wir uns selbst sabotieren, indem wir versuchen, unfehlbare, perfekte Texte (als ob es das gäbe und als ob irgend jemand das würde lesen wollen) zu produzieren.

Und genau hier

… habe ich die Teilnahme an der Schreibchallenge als sehr befreiend empfunden. Das viele Schreiben hat mir nicht nur einen großen Brocken von diesem Perfektionismus-Wahn genommen, sondern hat mich auch motiviert, spielerischer an das Schreiben heranzugehen, neue Techniken & Themen auszuprobieren.

Mein Tipp: Das kreative Schreiben bereitet Freude: einfach machen!

Oder wie Frank‘n‘furter sagen würde: Don‘t dream it, be it!

Song des Tages (Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer schreibt kreativ über den Song des Tages für die Schreibchallenge #schreibenimjuli22 in Spanien
Secret Garden: einen Moment Ruhe finden

Die Hitze erschlägt mich.

Ihnen geht es sicherlich nicht anders. Aber sie hat auch etwas Gutes: Sie verlangsamt den Tagesablauf. Und das bringt mich zum Thema Day 27 der Schreibchallenge #schreibenimjuli22, den Song des Tages. Meiner ist:

Billy Joel‘s „Vienna waits for you.“🎶

Für mich ist der Song die Aufforderung, einen Gang herunterzuschalten. 

Dass ich dieses Lied

… ausgewählt habe, hängt u.a. damit zusammen, dass ich gerade ein spannendes Buch über Psychologie („Ser Feliz en Alaska“) lese. Der Autor Rafael Santandreu beschreibt darin u.a. eine Krankheit, die sich dadurch auszeichnet, dass man Ruhe, Pausen & unstrukturierte Zeit nicht ertragen kann.

Ich befürchte, dass wir in unserer Leistungsgesellschaft wohl alle ein wenig davon infiziert sind … 🤔

Billy Joel’s Song jedenfalls erinnert mich immer wieder daran, sich Zeit zu nehmen und den Moment zu genießen.

Erinnerung (Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer schreibt kreativ für die Schreibchallenge über Erinnerungen während ihrer Reise nach Spanien früher und heute.
Tropische Pracht am Burgberg in Málaga.

Vor 30 Jahren

… habe ich als Studentin ein Auslandssemester in Andalusien verbracht. Ich wohnte in Granada und habe von dort aus die Gegend erkundet. Dazu gehörte damals natürlich auch eine Fahrt nach Málaga, ans Meer.

Als ich ankam, lief ich die Strandpromenade entlang und hatte Heimweh. Nichts besser als das fröhliche, unbeschwerte Leben der anderen, um schlecht drauf zu kommen.

Ich beschloss also, schnell weiter Richtung Altstadt zu fliehen. Der Plan funktionierte. Als ich durch die lecker nach frittiertem Fisch riechenden Gassen bummelte, ging es mir schon besser. Also erweiterte ich mein Programm um einen weiteren Punkt und bestieg den Burgberg.

Und das war genau die richtige Entscheidung: Ich weiß noch genau, wie sehr mich der kunstvoll angelegte tropische Garten stante pede aus den letzten Resten meiner schlechten Stimmung herauskatapultierte. So sehr überwältigte mich die märchenhafte Welt der farbprächtigen, verlockend duftenden Pflanzen, dass ich sie zaghaft mit meiner „Pocket-Kamera“ aufnahm. Dieses Bild zierte anschließend noch viele Jahre lang die Küchenwand meiner Eltern.

Was soll ich sagen?

Mein Fenster hier

… geht direkt zu besagtem Burgberg hinaus. Ich finde die Garten-Anlage noch immer berauschend, aber noch faszinierender finde ich heute das Kiefernwäldchen, das sich hinter der Kirche versteckt. Dort zieht es mich abends oft hin. Dort angelangt suche ich mir ein schattiges Plätzchen, atme den harzigen Waldduft ein, höre den Zikaden über mir zu und bin sehr dankbar dafür, wieder hier sein zu dürfen.

Beitrag für die Schreibchallenge #schreibenimjuli22 Day 24 / Gibt es etwas in Ihrer Umgebung, das eine Erinnerung weckt?

Literarische Figur (Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer schreibt kreativ für die Schreibchallenge über literarische Figuren in Spanien
Auf diese beiden Herren haben Sie doch sicherlich schon gewartet …

Heutzutage würde der Don

… bestimmt keine Ritterromane mehr verschlingen und gegen Windmühlen kämpfen, sondern in der Welt der Social Media ertrinken und gegen Klimakrise, Ukrainekrieg und Corona in die Schlacht ziehen.

Die alte Frage jedoch:

… Was ist Wahn und was Wirklichkeit – wann ist man in der eigenen idealistischen Blase gefangen und wann darf man keine Kompromisse machen – ist sicherlich aktueller denn je.

Day 22 der Schreibchallenge #schreibenimjuli22 / “welcher literarische Charakter passt zu diesem Tag”

Der schönste Satz (Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer schreibt für die Schreibchallenge in Spanien kreativ über den schönsten Satz, den sie auf ihrer Reise gehört hat.
Love is in the air.

An der Supermarkt-Kasse in Málaga, Spanien.

Kassiererin: „Guten Morgen, du Hübsche. Geht es dir gut?“
Kundin: (in den 80ern, mit Rollator) „Alles gut. Und bei dir, meine Liebe?“

Beitrag für die Schreibchallenge #schreibenimjuli22 Day 19: der schönste Satz heute

Schlaf (Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer schreibt kreativ für die Schreibchallenge über Schlaf.
Schlaf ist etwas, das wir nicht erzwingen können

Die Nacht von Samstag auf Sonntag:

7 hupende Autos
3 Werbeblöcke aus der Wohnung von nebenan
3 Mücken
3 Gänge zum Kühlschrank (Wasser)
2 weitere Mücken
2 Gänge zum Klo
4 Unterhaltungen (von der Straße)
2 Lach-Geräusche (Kinder oder Möwen)
1 Kirchturmglocke

… und dann der Duft von Kaffee

Beitrag zur Schreibchallenge #schreibenimjuli22 / Day 17: Schreiben Sie darüber, wie Sie geschlafen haben

Alltagsroutinen (Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer schreibt während der Schreibchallenge über ihre Alltagsgewohnheiten in Spanien
Hmmm, lecker Frühstück!

Bislang habe ich die optimale Tagesroutine

… für mich noch nicht ganz herausgefunden, aber ich nehme Sie gerne mit auf eine Baustellen-Führung zum Thema: „Gewohnheiten“ (Schreibaufgabe Day 15 der Schreibchallenge #schreibenimjuli22).

1. Das Fenster: auf oder zu, Gardine geschlossen oder offen?

Bin noch dabei, ein an die Tageszeit angepasstes Fenstermanagement-Konzept zu erarbeiten, um:
– die Hitze zu minimieren,
– die frische Luft zu maximieren
– und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Mosquitos draußen bleiben.

2. Der Essensrhythmus: wann, was, wo und wie viel davon?

Voller Experimentierfreude versuche ich Bewährtes (z.B. Milchkaffee) mit Neuem (Olivenöl und Tomaten-Matsche auf dem Frühstücksbaguette) zu kombinieren.

3. Zu guter Letzt übe ich mich in der Kunst, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Vorläufig sieht das so aus, dass ich morgens lese,schreibe, Orga mache, später Siesta halte und abends aktiv werde.

Inwiefern ändert sich bei Ihnen die Tagesstruktur im Urlaub?

Lieblingsphase beim Schreiben (Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer beschreibt ihre Lieblingsphase beim kreativen Schreiben für die Schreibchallenge
Lesen macht Spaß … Schreiben meist auch.

Heute geht’s ums

… Schreiben selbst: Darum, welche Schreib-Phase ich am liebsten mag. Das ist einfach.

Ich bin die Indiana Jones des Schreibens

JedeR schreibt anders. Der eine starrt in die Luft, sinniert lange und bringt dann – bam – den perfekt formulierten Satz zu Papier.

Diese Person bin ich nicht.

Ich bin die Indiana Jones des Schreibens,

Typ Jäger- & Sammlerin. Kein Tag, an dem ich nicht irgendwelche Notizen auf Bierdeckel, Einkaufsbons oder Zeitungsschnipsel kritzele. Zuhause übertrage ich diese Ideen anschließend in ein ausgedientes Schulheft meiner Kinder.

Nicht ganz ungefährlich,

… denn in der Menge der verschiedenen Einfälle verbirgt sich oft ein Begriff, der akut ansteckend ist. Er springt mich erst heimtückisch von hinten an, nistet sich kurz darauf in meinem Kopf ein und fängt dann an, sich genüsslich in meinen Gedanken auszubreiten. Auf diesen Stimulus reagiert mein Hirn automatisch damit, dass es anfängt, ein erstes Textgerüst mit Einleitung, Hauptteil und Schluss zu ersinnen.

Diese dreckige, fieberhafte Anfangsphase

des Schreibens, das Jagen nach Ideen und das Zusammenschustern der ersten wackligen Gliederung, genieße ich beim Schreiben am allermeisten. Den Pionierspirit, wenn das Schreiben noch nichts anderes als eine Abenteuerreise voller Überraschungen ist.
Beitrag für die Schreibchallenge #schreibenimjuli22 Day 14 / liebste Schreibphase

Lieblingsgetränk (Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer schreibt in der Schreibchallenge in Spanien kreativ über Ihr Lieblingsgetränk
Das Beste gegen Durst: Wasser

“36 Grad und es wird noch heißer”

… und ich könnte die ganze Zeit nur trinken.

Gegen Durst hilft Wasser am allerbesten, doch es ist gar nicht so einfach, daran you kommen. Aus dem Wasserhahn fließt das Chlor, im Meer kratzt das Salz. Insofern fülle ich mir meist eine kleine Flasche für unterwegs ab.

Ach, und was die Genuss-Getränke angeht, “unterstütze ich gern die örtlichen Koffein-Dealer” (… diesen witzigen Spruch habe ich gestern in einem Café entdeckt).

PS. Abends bestelle ich oft

… Alsterwasser, was ich bislang immer mit “una clara” geordert habe. Mittlerweile läuft das anscheinend unter “un Radler por favor.”

Weiß jemand von Ihnen, ob das nur in Andalusien oder auch in anderen Teilen von Spanien so üblich ist?

Day 12: Beitrag für die Schreibchallenge #schreibenimjuli22 
Lieblingsgetränk

 

Mein Albtraum-Ort (Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer beschreibt einen lauten, dreckigen Albtraum-Ort während ihrer Reise in Spanien für die Schreibchallenge
One man‘s dream is another one‘s nightmare

Mein Albtraumort

Das Viertel, in dem ich wohne, ist ruhig und angenehm, das Viertel nebenan sehr lebendig. Besetzte Häuser, Graffitis, Subkultur. Der Ort, den ich nicht mag, befindet sich auf dem Weg von einem „Barrio“ zum anderen.

Um nach „Lagunillas“ zu kommen, muss ich eine Straße überqueren, die so groß ist, dass ich nicht in einem Anlauf durchkomme, sondern mich gezwungen sehe, auf der Verkehrsinsel zu warten… Ich hasse diesen Ort. 

Diese Insel ist meine ganz private Stierkampf-Hölle.

– Vor mir funkelndes Polizeiblaulicht und roter Doppeldeckerbus.

– Neben mir eine Leidensgenossin, die mir aufgrund der Platznot auf den Fuß tritt und mir ihren Einkaufsbeutel in die Kniekehle rammt.

– Hinter mir die Vibrationen eines schwerbeladenen LKWs und der fiepende Warnton der Müllabfuhr.

Als es endlich grün wird, ergreife ich die Flucht. Auf der anderen Straßenseite hole ich tief Luft und fingere ein weißes Tuch aus der Tasche, um mir die Stirn abzutupfen.

Day 10 Beitrag zur Schreib-Challenge #schreibenimjuli22 / Albtraum-Ort