Sabbatical: Dritter Zwischenbericht

Sigrun Dahmers Sabbatical unterwegs
Unterwegs: in Köln, Deutschland & Europa.

Drei Viertel sind um

Drei Viertel der “Sabbatical-Torte” sind schon aufgegessen. Hmmm, ist immer noch sehr lecker: Menschen treffen, Reisen, Lernen, Krimi schreiben, Lesungen geben, tanzen, sich gegen die Klimakrise engagieren. Hier also mein Rückblick auf das dritte Viertel des Sabbaticals und einen Ausblick auf den Rest der Aus-Zeit.

On the road: unterwegs

Wie schon berichtet, habe ich im Sabbatical der klimafreundlichen Fortbewegung zuliebe ganz bewusst auf Fernreisen und Fliegen verzichtet. Das kostet, je nach Reiseziel, bislang noch viel Zeit und Geld, gibt einem dafür aber das Gefühl für Entfernung und Entschleunigung zurück.

Warum in die Ferne schweifen?

Im Januar bin ich in Süddeutschland unterwegs gewesen und habe endlich wieder liebe Freund*innen besucht, mit denen ich sonst meist nur skype. Wir sind zusammen spazieren gegangen und haben stundenlang Café getrunken und gequatscht. Sehr entspannt und innig.

Sigrun Dahmer Travel Writing Ulm
Ulm im Schnee

Im März ging`s auf den Spuren meiner Vorfahren nach Danzig, Polen. Wer hätte gedacht, dass man von Berlin aus schon in einer Stunde in Frankfurt an der Oder und dann in Polen ist? Die Entfernung schien mir als jemand, die im “Kalten Krieg” aufgewachsen ist, vorher unüberwindbar groß zu sein. Diese Einschätzung habe ich mit Freude korrigiert.

Sigrun Dahmer travel writing Danzig
Kaufmannshäuser in Danzig

Nächstes Wochenende geht es mit der Fähre nach Helsinki, Finnland und im Juni ist eine Fahrt mit dem Zug nach Edinburgh, Schottland geplant. Klar, ich bin in meinem Leben schon viel gereist und habe auch schon viele exotische Länder besucht, was ich nicht missen will. Für mich ist es dennoch eine sehr ansprechende Herausforderung, auch meine europäische Umgebung und Co noch genauer kennenzulernen. Downsizing eben: Aus weniger wird mehr.

Sprachen, Hobbies, Kunst & Kultur

Ansonsten tanze ich nach wie vor mit großer Begeisterung Rumba und Bachata. Nachdem ich den Basis-Kurs Arabisch abgeschlossen habe, reise ich jetzt durch die Grundlagen des Mandarin. Sehr zum Vergnügen meiner Familie, die sich schlapplacht, wenn ich die “Töne”, also die verschiedenen Tonstufen bei der Aussprache, übe. Auch das Anfertigen von chinesischen Schriftzeichen stellt für mich eine weitere Schwierigkeit dar. Manchmal kann ich noch nicht einmal richtig erkennen, ob die winzigen Striche überhaupt noch zum Zeichen dazugehören oder nicht. Die Grammatik ist als Kompensation dafür bislang schön leicht: keine Konjugationen oder Deklinationen. Wir sind gerade bei den Zählwörtern angelangt. Wenn ich das richtig verstehe, ändern sie sich je nachdem, was man da gerade so zählt (Mensch, Ding, Buch, Kleidung , Getränke …). Noch Fragen?

Krimi schreiben

Doch das, womit ich im dritten Quartal meines Sabbaticals die allermeiste Zeit verbracht habe, war das Überarbeiten meines Málaga-Krimis. Mittlerweile konnte mein deutsch-spanisches Ermittler-Duo einen Verlag überzeugen, der sogar eine ganze Krimi-Reihe mit Sandra und Javier plant.

In der Bäckerei habe ich mehrere Stunden täglich mit dem Redigieren verbracht. Versüßt durch eine Chai Latte und ein Kürbiskernbrötchen habe ich mich mit schwerem Herzen von langatmigen Passagen getrennt (Kill your darlings) und spannende Szenen noch mehr auf die Spitze getrieben. Hat Spaß gemacht!

Kreativ schreiben im Sabbatical in Südspanien
Teuflische Ideen in malerischer Umgebung

Vernetzung mit anderen Autor*innen

Im zweiten Viertel meines Sabbaticals habe ich mit großer Leidenschaft neue Netzwerke mit anderen Schreibbegeisterten geknüpft. Ich freue mich sehr darüber, berichten zu können, dass sich die Kontakte noch vertieft und die Netzwerke vergrößert haben. So habe ich mich zum Beispiel wagemutig als Newbie zu einer Workation Mitte Mai mit zahlreichen Workshops rund ums Texten angemeldet.

Ansonsten treffe ich mich regelmäßig in meinen neuen Schreibgruppen zur gegenseitigen Textkritik. Mittlerweile  haben wir auch schon verschiedene Lesungen zusammen gegeben und planen noch Weitere für den Sommer.

Sigrun Dahmer liest als Autorin in Köln
Bei der Lesung im “Et Kapellche”

Mit Elan in den Sommer

Mit großer Neugier starte ich nun in das letzte Viertel meines Sabbaticals und dann werde ich mich der größten Herausforderung von allen stellen: Nach diesem traumhaften Jahr wieder zurück in den Berufsalltag zu finden.

 

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