Mein erster Podcast: In 5 Schritten zum Konzept

erster Podcast in 5 schritten ist Kommunikation, Konzept und Dialog sind wichtig
Ein Podcast ist wie ein Gespräch mit den Zuhörer*innen.

Ihr erster Podcast: Konzept

Sie wollen unter die Podcast-Macher*innen gehen? Ein Konzept planen und die erste Folge erstellen? Herzlichen Glückwunsch! Schön, dass Sie sich auf etwas Neues einlassen. Obwohl es Podcasts schon seit sehr vielen Jahren gibt, erlebt dieses Format gerade einen unglaublichen Boom:

Man schätzt, dass mittlerweile fast jeder dritte Mensch in Deutschland regelmäßig  Podcasts hört:  Drosten informiert uns per Podcast über Corona und  Gemischtes Hack bringen ihre Fans zuverlässig immer wieder zum Lachen. Insgesamt gibt es also ein reichhaltiges Angebot für fast jeden Geschmack. Das ist zum einen erfreulich, doch zum anderen macht es Ihnen als Newcomer*in den Start nicht gerade leicht. Wenn Sie tatsächlich gehört werden wollen, kommen Sie nicht darum herum, sich ein Konzept zu überlegen.

Was ist ein Podcast?

Das Wort „Podcast“ ist ein Portmanteau- oder Schachtelwort. Zum einen bezieht es sich mit „Pod“ auf den Audioplayer iPod, zum anderen auf „broadcast“ (deutsch: „Rundruf“ im Sinne von „Sendung“). Die einzelnen Beiträge (Episoden) eines Podcast lassen sich von  den Hörer*innen im Internet per RSS-Feed abonnieren,  Der Vorteil davon ist, dass  die neuen Beiträge automatisch hinzugefügt werden. In der Regel handelt es sich dabei um Audio-, also Hördateien. Ab und zu gibt es aber auch Podcasts im Videoformat. Wer mehr über die technischen Details der Erstellung und Veröffentlichung eines Podcast erfahren will, der findet am Ende des Posts einen Link zu einem Erklärvideo, das wir bei der Produktion und Veröffentlichung unseres Podcasts Kommunikation 2 Go als sehr hilfreich empfunden haben.

Podcast erstellen – Schritt eins: Was ist Ihr Thema, was Ihr Podcast-Genre?

Ganz schön unübersichtlich, wie viele unterschiedliche Podcast-Genres es gibt. Zur besseren Orientierung wird darum  oftmals an das Genre die Endung „cast“ angehängt. So gibt es beispielsweise Educasts, Sportcasts oder Astronomycasts. Worüber möchten Sie sprechen?

Über:

  • ein Hobby
  • ein wissenschaftliches Thema
  • Politik
  • Kinder
  • Gesundheit
  • oder möchten Sie Comedy machen?

Besuchen Sie doch einfach mal diese website:

www.podcast.de

und lassen Sie sich von der Themenvielfalt, die Sie in dem Bereich: “Kategorien” finden, inspirieren.

Podcast erstellen – Schritt zwei: Wer sind Ihre Hörer*innen?

Nachdem Sie den Inhalt, das Was, festgelegt haben, folgt das Wie. Dazu sollten Sie sich Gedanken über Ihre Zielgruppe machen. Wer hört Ihnen zu? Wer interessiert sich für Ihr Thema? Diese Entscheidung gehört zu den Wichtigsten überhaupt, denn sie hat einen großen Einfluss darauf, wie Sie sprechen.

Juli und ich haben uns bei unserem Podcast zum Beispiel bewusst dafür entschieden, einen persönlichen, privaten Zugang zu wählen und unsere Zuhörer*innen zu duzen. Wir möchten nicht in Form eines educasts belehren, sondern uns gefällt das Konzept, unsere Zielgruppe an einer ungezwungenen allgemeinen Unterhaltung über das Thema Kommunikation in Freizeit und Beruf teilhaben zu lassen. Insofern besteht der Aufbau unserer ersten Episode darin, zuerst uns und unsere Qualifikation in Form von hard facts vorzustellen, um dann gleich anschließend eine privatere Ebene zu eröffnen, indem wir unseren Hörer*innen amüsante fun factsmitteilen.

Podcast erstellen – Schritt drei: Wie sehen die Rahmenbedingungen aus?

Als Nächstes gilt es, die Rahmenbedingungen festzulegen. Dazu gehört die Überlegung, wie lang Ihr Podcast werden soll. Vereinfacht gesagt, gibt es zwei Varianten: Kurz und lang.

  • Kurze (drei bis fünfminütige Podcasts) sind sehr beliebt, weil man sie mal eben schnell zwischendurch hören kann.
  • Podcasts, die mehr in die Tiefe gehen, dürfen aber auch um die zwanzig Minuten und länger dauern.

Am besten hören Sie sich einige Podcasts an, um ein Gefühl für Form und Sprache zu entwickeln und entscheiden dann, was Ihnen, Ihrem Thema und Ihrer Zielgruppe am meisten entspricht.

Überlegen Sie auch bereits vor der ersten Folge, in welcher Frequenz Sie neue Episoden hochladen möchten. Besonders günstig ist es, wenn Sie dafür eine zuverlässige Routine entwickeln, damit Ihre Zuhörer*innen wissen, was sie erwartet. Jeden Montag um 17 Uhr, oder immer am Monatsersten. Übernehmen Sie sich jedoch nicht. Die Produktion der ersten Folgen ist für Ungeübte zeitaufwändiger als man denkt und Sie wollen keine Versprechungen machen, die Sie nicht halten können. Ich weiß, wovon ich spreche. Obwohl ich vollständig auf elegante Finessen bei den Übergängen verzichtet habe, hat mich die Bearbeitung des Tonmaterials unserer ersten Episode wirklich Stunden gekostet.

Podcast erstellen – Schritt vier: Das Skript: Wie bauen Sie Ihre Folge auf?

Hier gibt es keine unumstößlichen Regeln, aber die Dreiteilung in Einleitung, Hauptteil und Schluss hat sich bewährt.

  • Lead-In: Jingle, Podcast-Name, Speaker-Vorstellung, aktuelles Thema
  • Hauptteil mit Kernaussagen, Interview etc.
  • Fazit: Verabschiedung, Aussicht auf die nächste Episode

Juli und ich sind in unserem Podcast beispielsweise so vorgegangen, dass wir mit einem musikalischen Erkennungs-Intro, einem Jingle, angefangen haben, um eine fröhliche, bewegte Stimmung zu schaffen. Beachten Sie jedoch immer die Copyright-Bedingungen der Musik, welche Sie verwenden wollen. Sie können selbst komponierte Musik einspielen (dafür haben wir uns entschieden), nach lizenzfreien Stücken suchen oder die Rechte für die passende Musik käuflich erwerben.

Als nächstes haben wir das allgemeine Thema des Podcast vorgestellt und dann Appetit auf das Thema der konkreten Folge gemacht.

Nach dem lead-in, also dem Vorspann, haben wir mit dem Hauptteil, der Diskussion (bei uns ging es darum, was alles zur Kommunikation gehört und warum uns das Thema fasziniert) weitergemacht. Die wichtigsten Punkte hatten wir uns vorab überlegt, ansonsten haben wir dem Gespräch freien Lauf gelassen.

Da uns Spontanität und Natürlichkeit sehr wichtig war, haben wir beschlossen, die „mhs“ nicht herauszuschneiden und auch die für die Mündlichkeit so typischen sprachlichen Fehler und Versprecher einfach stehen zu lassen. Wenn Sie aber einen möglichst professionellen Fachpodcast planen, sollten Sie entsprechend viel Zeit (siehe oben) in die Nachbearbeitung der Tonspuren investieren und sorgfältig ungewollte Laute herausschneiden und besonders knifflige Stellen noch einmal neu einsprechen.

Zum Schluss haben wir die learnings des Podcast noch einmal zusammengefasst, uns für`s Zuhören bedankt und uns verabschiedet. Ganz am Ende spielen wir noch einmal unserer Erkennungsmelodie, um der Folge einen Rahmen zu geben. Am Schluss der Episode können Sie natürlich auch schon auf die nächste Folge verweisen oder mit einem call to action, einer Handlungsaufforderung, Eigenwerbung schalten, je nachdem in welche Richtung Sie mit Ihrem Podcast gehen wollen.

Podcast erstellen – Schritt fünf: Die zweite Episode planen

Bei der nächsten Folge sollten Sie mit dem Thema-Rhema-Schema spielen. Einige Elemente Ihres Podcast sollten schon bekannt sein, andere neu und überraschend. Bleiben Sie vorerst bei einem Thema, einem Genre, einer ungefähren Länge und einer ähnlichen Gliederung wie bei der ersten Episode. Das alles gibt Ihren Zuhörer*innen das Gefühl von Sicherheit und Zuverlässigkeit und steigert Ihren Wiedererkennungswert. Allerdings sollten Sie sich gleichzeitig auch um frischen, neuen Input bemühen, damit das Interesse an Ihrem Podcast erhalten bleibt.

Zum Schluss die technischen Details

Hoffentlich haben Sie beim Lesen des Posts so richtig Lust auf das Erstellen Ihren eigenen Podcast bekommen und wollen sofort loslegen. Hier die Zutaten:

Man nehme:

  • Ein Mikrofon oder Headset
  • Audioaufnahmesoftware (wie in unserem Fall GarageBand, oder Audacity usw.)
  • Podcast Hosting Platform (wie z.B. SoundCloud oder Anchor)

 

Und nun wie versprochen das Tutorial, das wir hilfreich fanden: „Podcast mit GarageBand für iOS“ Hinter diesem Titel verbergen sich drei je ca. fünfminütige Folgen, in denen das Aufnehmen, Schneiden und Mischen erklärt wird.

https://www.youtube.com/watch?v=kdj3437RUNQ

Wir freuen uns über Kommentare, ob Ihnen dieser Post gefallen hat und welche Erfahrungen Sie mit Ihrem ersten Podcast gemacht haben. Unseren Podcast Kommunikation2Go können Sie sich hier anhören:

Podcast – Sigrun Dahmer (sigrun-dahmer.de) 

Sie können ihn auf Spotify und iTunes abonnieren.

Ihr Feed-Back zur ersten Folge ist sehr willkommen: Platz für Kommentare finden Sie hier:

Anfangen: Köln-Berlin-Connection/Gilmore Girls & Rosenberg – Sigrun Dahmer (sigrun-dahmer.de)

Wer seine  Internet-Präsenz verbessern will, könnte sich auch für diesen Blogpost interessieren:

Wie schreibt man fürs Netz? Texten im Web leicht gemacht. – Sigrun Dahmer (sigrun-dahmer.de)

 

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