Was ist eine living library?

Haben Sie schon einmal den Begriff: “Living Library” gehört? Mir ist er auch erst vor Kurzem über den Weg gelaufen.

 

Der Banner der living library in Köln

Was bedeutet living library?

Das Konzept der lebenden Bücherei kommt aus Dänemark. Statt Bücher “leiht” man sich Menschen “aus”, die einem in Bezug auf einen bestimmten Schwerpunkt über ihr Leben erzählen.

Konnte ich mir auch nicht so richtig vorstellen. Aber heute habe ich in der VHS Köln-Mühlheim selbst an einer living library teilgenommen und bin begeistert.

Living Library: So geht`s

An einer Theke liegen Buchkarten mit einem Covertext aus. So gab es z.B. “Bücher” zum Thema:

– Polyamor

– Gastarbeiterkind

– Ü40, Single und Kinderwunsch

Man entscheidet sich für ein Thema und wird von der “Bibliotheks-Person” zu einer Sitzecke gebracht. Dort nimmt man “seinem Buch” gegenüber Platz und lässt sich für 30 Minuten über das Thema informieren. Je nach Absprache darf man dabei oder danach Fragen stellen.

Meine Bücher waren:

– Urlaub vom System: die Stadtaktivistin

– Die 12 Schritte: Alkoholismus

-Tantra im Alltag

Während der Gespräche bemerkte ich, wie so einige Klischees in meinem Kopf aufgebrochen wurden. Aspekte, die ich völlig unter- oder überbewertet oder überhaupt nicht bedacht hatte, kamen plötzlich ans Licht. Eine echte Horizont-Erweiterung!

Und genau das ist die Idee hinter dem Konzept: Schubladen-Denken zu hinterfragen und stattdessen Toleranz für Vielfalt zu fördern.

Living Library lohnt sich

Mein Tipp: Wenn Sie die Möglichkeit haben, eine living library zu besuchen, dann machen Sie das! Es lohnt sich!

 

5 Likes: Frankfurter Buchmesse 2022

 

Endlich wieder in Präsenz: Die Frankfurter Buchmesse 22

5 Sachen, die mir auf der Frankfurter Buchmesse 22 gefallen haben:

Da mein Verlag mich netterweise mit einem kostenlosen Autorenticket ausgestattet hat, ging es für mich gestern das erste Mal zur Frankfurter Buchmesse. Hier die 5 Sachen, die mir gefallen haben:

  1. Sie ist vom Hauptbahnhof fußläufig zu erreichen
  2. Trotz der Größe & Menge der Besucher*innen ist alles (sogar die Wege zu den Klos) übersichtlich gestaltet
  3. Besonders die Stände der kleineren Verlage fand ich lohnend. Da dort weniger Andrang herrschte, kam man auch leichter ins Gespräch. (Bei einem spanischen Stand bekam ich sogar ein Glas Wein spendiert)
  4. Die Agora draußen (eine Art Marktplatz) war toll. Ein guter Mix aus Aktions-Angeboten, Infos & Cafés (Mein Tipp: Die Abbildungen spanischer Maler samt Erläuterungen anschauen)
  5.  Im Forum 1 findet man den Ehrengast Spanien. Passend zum Thema “Sprühende Kreativität” war die location besonders schön inszeniert.

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Learnings aus dem Sabbatical part 1

Learnings: Die Puzzle-Teile zusammensetzen.
Back in town. Genieße es, wieder zurück zu Hause in Köln zu sein.
Meine Learnings vom ersten Reiseteil des Sabbaticals?
  • Mitbringsel aus Marokko: habe mich für einen Arabischkurs angemeldet
  • Mitbringsel aus Spanien: Ich habe meine Liebe fürs Salsa-Tanzen (sehr angesagt auf den Kanaren) wiederentdeckt
  • habe letztens einen schönen Seminarraum besichtigt (für einen Workshop, der Reisen & Kreatives Schreiben kombiniert)
  • war gestern bei einer Veranstaltung über die Arbeit des Kölner Klimarats: nachhaltig zu leben und zu reisen wird mir immer wichtiger
All in all: macht Spaß, die Reisezeit mit der Rückkehr nach Hause zu verknüpfen

Schweizer Autor*innen

Über den Dächern von Bern, Schweiz.
Back to Bern … und erst einmal durch die Buchhandlungen gezogen.

Interessante Neuigkeiten von Schweizer AutorInnen entdeckt:

  • Milena Moser hat einen neuen Roman mit dem Titel: “Mehr als ein Leben” veröffentlicht.
  •  Zudem kommt bald ein Film über Martin Suter (“Alles über Martin Suter. Ausser der Wahrheit”) in die Kinos.
Hört sich doch beides vielversprechend an, oder?
Beste Buchstabensuppe
Sigrun Dahmer

Saudade & unübersetzbare Wörter

Eléctrico in Porto
„Saudade“: eines dieser berühmten unübersetzbaren Wörter.
Melancholie, Trauer, Abschied, Sehnsucht.
Ein Lied von Madredeus, Fado-Musik …
Oder: schade, dass heute mein letzter Tag in Portugal ist.

Digitale Nomaden

 

Wie steht es um die Work-Life-Balance bei digitalen Nomad*innen?

 

Nein, ich bin keine digitale Nomadin.

Aber die letzte Etappe meines Reise-Sabbaticals fühlt sich schon gerade ein bisschen so an.
Mein Körper ist im wunderschönen (mittlerweile wieder sonnig- warmen) Porto und genießt „ galãoes“. Mein Geist plant jedoch gleichzeitig schon die nächsten beruflichen Projekte und reist per digitaler Medien durch ganz Europa:
  • heute Morgen hatte ich ein „Kennenlernen-Treffen“ (sprich: Bewerbungsgespräch) per Zoom mit neuen KooperationspartnerInnen
  • gestern konnte ich digital an unserem SchreibberaterInnen-Stammtisch teilnehmen
  • letzte Woche durfte ich mich mit supernetten neuen Bekannten, die ebenfalls gerade ein Sabbatical machen, per Videokonferenz über unsere Erfahrungen austauschen

Einerseits bin ich dankbar …

für die Kontakte per Internet, andererseits versuche ich während meines Sabbaticals die Videokonferenzen zu begrenzen. Ich finde es schwierig, wenn mein Kopf und mein Körper an unterschiedlichen Orten sind. Außerdem ist es für mich auch nicht ganz leicht, die Planung von beruflichen Projekten und das Gefühl von Freizeit & Urlaub unter einen Hut zu bringen.

Regnerische Grüße aus Porto

Regnerische Stimmung in der Altstadt von Porto.
„Der Wert der Dinge liegt nicht in der Zeit, die sie andauern, sondern in der Intensität, mit der sie geschehen. Deshalb gibt es unvergessliche Momente und einzigartige Menschen.“
(F. Pessoa 1888-1935)
Der erste Reise-Teil meines Sabbaticals neigt sich langsam dem Ende zu …
Regnerische Grüße aus Porto, Portugal.
Beste Buchstabensuppe 🍜
Sigrun Dahmer

Sehr angesagt in Spanien: Re-Read-Buchläden

Auch Lesen kann nachhaltig sein

Haben Sie schon einmal den Begriff: „Re-Read“ gehört?

Vermutlich nicht, denn in Deutschland gibt es diese Art von Buchgeschäften meines Wissens bislang noch nicht. Hier in Spanien sind sie dagegen gerade sehr angesagt.

Re-Read-Buchhandlungen ähneln Second-Hand-Läden

… und Antiquariaten, haben aber eher die aufgeräumte Anmutung einer Bibliothek und wirken insofern ausgesprochen „clean.“ Die Idee besteht darin, durch den An- und Verkauf von Büchern das Konzept von nachhaltiger Kreislaufwirtschaft zu fördern. „Sehr angesagt in Spanien: Re-Read-Buchläden“ weiterlesen

Die Früchte des Schreibens

Sigrun Dahmer schreibt kreativ über ihr Sabbatical und die Rolle des Schreibens in Spanien, insbesondere bei Schreibwerkstätten
Ein Monat Schreiben: Die Rückschau

Schreibchallenge: Selbstversuch mit dosiertem Stress

Unter dem Hashtag „Schreiben im Juli 22“ hatte ich gleich zu Beginn meines Sabbaticals eine Schreibchallenge ausgerufen. Die Idee war:

  • Nicht so viel über das Schreiben nachzudenken, sondern einfach zu machen
  • Im Austausch mit anderen zu schreiben
  • Auszuprobieren, wie sehr die Schreibvorhaben meine Wahrnehmung prägen

Allerdings hatte ich gleich zwei Sicherheitsventile eingebaut: „Die Früchte des Schreibens“ weiterlesen

Tipp für AutorInnen (Ende der Schreibchallenge)

Sigrun Dahmer schreibt einen Beitrag für die Schreibchallenge #schreibenimjuli22 über das kreative Schreiben, während sie
Schreiben erweitert die Wahrnehmung

Man soll ja immer aufhören,

… wenn es am schönsten ist 🙃. Und hier kommt er: Mein letzter Beitrag zur Schreibchallenge #schreibenimjuli22

Am Day 29 geht es darum, welchen Tipp ich anderen AutorInnen ✍️nach der Schreibchallenge geben würde.

Ich gehe mal davon aus, dass Sie, wenn Sie kreativ oder literarisch schreiben, auch schon Bekanntschaft mit dem „inneren Zensor“ gemacht haben. Ich glaube, wir sind alle ganz schön gut darin, uns selbst Druck zu machen. Das kann dann so weit gehen, dass wir uns selbst sabotieren, indem wir versuchen, unfehlbare, perfekte Texte (als ob es das gäbe und als ob irgend jemand das würde lesen wollen) zu produzieren.

Und genau hier

… habe ich die Teilnahme an der Schreibchallenge als sehr befreiend empfunden. Das viele Schreiben hat mir nicht nur einen großen Brocken von diesem Perfektionismus-Wahn genommen, sondern hat mich auch motiviert, spielerischer an das Schreiben heranzugehen, neue Techniken & Themen auszuprobieren.

Mein Tipp: Das kreative Schreiben bereitet Freude: einfach machen!

Oder wie Frank‘n‘furter sagen würde: Don‘t dream it, be it!